Grundwissen zum Legehuhn
Nahrung
Unsere Legehühner brauchen 150g nährstoffreiches Legefutter am Tag. Dies nennt sich Legeallein oder auch Legekorn und beinhaltet unter anderem Weizen, Mais, Soja, Sonnenblumen, Calciumcarbonat (Kalk), Sojaöl sowie verschiedenste Vitamine, Mineralien und ätherische Öle. Diese Mischung aus 18,5 % Rohprotein, 4,2 % Rohfaser, 11,5 % Rohasche, 5,0 % Rohöle und 0,87 % Fette , trägt dazu bei, dass die Hühner eine starke Legeleistung mit größeren Eiern haben können.
Hühner sind jedoch auch Allesfresser von Obst und Gemüse, hartes Brot, Topfen sowie Fleisch, Insekten und Würmer. Muschelgrit und Futterkalk sollten ab dem 6. Monat beigefügt werden und dienen als Kalziumquelle. Stark gewürzte oder verdorbene Nahrung sollte Hühnern nicht zum Verzehr gegeben werden, da dies zu Erkrankungen führen könnte.
Wenn Sie jedoch selbst Getreide (Weizen und Mais) anbauen und nur ein Futter brauchen, dass den Hühnern alle zusätzlichen Nährstoffe liefert (Calciumcarbonat, Vitamine, Mineralien, Öle) dann können Sie ein Legekombi kaufen. Hierbei mischen Sie 50% ihres Getreides und 50% des Lege-Kombi’s, um wieder eine ausgewogene Ernährung für ihre Hühner herzustellen.
Ohne solch ein Futter werden Hennen kaum das Legepotenzial erreichen, dass wir als Betrieb beim Kauf voraussetzen. Denn nur mit Küchenresten oder Mais wird das heutzutage gezüchtete Legehuhn nicht zur Eiproduktion fähig sein. Den Hühnern sollte die Nahrung auch rund um die Uhr zur Verfügung gestellt werden.
Raum
Regelmäßig frisches Einstreu aus Stroh, Hobelspäne oder Heu ist sehr wichtig. Einerseits um den Ammoniakgehalt niedrig zu halten und andererseits um das Wohlbefinden der Hühner zu erhalten (Scharren und Picken zu ermöglichen). Laut Gesetz gilt 1 m2 Stallfläche für 4 Hühner und 4 m2 Auslauf pro Huhn. Der Stall sollte mit Sitzstangen (in 30 - 40 cm Höhe) und Legenestern (abseits von Sonnenbestrahlung) ausgestattet sein. Die Sitzstangen (rund und Ø 5 cm) benötigen die Hühner zum sicheren Schlafen und sollten daher für alle Hühner einen Platz bieten (ca. 25 cm pro Henne). Ideal wäre ein Hühnerstall mit Isolierung, da Temperaturen unter 5 °C die Eierproduktion beeinflussen können. Auch ein Luftzug ist im Hühnerstall nicht erwünscht, aber auf ausreichenden Lichteinfall sollte dennoch geachtet werden.
Damit die Hühner über Tags frei zwischen Auslauf und Stall wählen können, sollte der Stall mit einer Hühnerklappe versehen sein. Der Zaun, um den Auslaufbereich, am besten mit Maschendraht, müsste 2,5 Meter hoch sein, um alle Rassen vor der Flucht zu bewahren. Im Auslaufbereich wären Büsche, Hecken oder Bäume vorteilhaft, da sich die Hühner gerne verstecken oder sich vor verschiedensten Wetterbedingungen schützen möchten.
Für die Nester ist Dinkelspelzen-Einstreu empfohlen, welches wöchentlich zu wechseln ist. Der Stall sollte auch regelmäßig desinfiziert werden, um Krankheiten zu vermeiden. Auch gegen Milben sind Vorkehrungen zu treffen. Wir empfehlen das biologische Mittel Milbfix, dass man unter die Einstreu sowie in die Sandkiste mischen kann. Kieselgur hilft auch bei der Bekämpfung von Milben und kann ebenso im Stall ausgestreut werden. Letztlich benötigt das Gehege einen Futterautomaten und eine Wassertränke.
Luft
Hühner haben pneumatische Knochen, das heißt, sie atmen durch ihren ganzen Körper. Daher ist saubere Luft für Hühner in ihrem Lebensumfeld sehr wichtig. Wenn dies nicht der Fall ist und Unreinheiten in der Luft liegen, trüben sich die Luftsäcke der Hennen und sie bekommen zu wenig Sauerstoff.
Da das Huhn am Boden lebt, ist es ganz wichtig die Luftqualität auf dem Niveau des Huhns zu beurteilen. Ganz schädlich für Hühner ist der Ammoniakgehalt in der Luft. Dieser wird von den Hühnern selbst produziert und durch den Kot abgegeben. Wenn der Hühnerstall nicht regelmäßig ausgemistet wird, kann Ammoniak die Luftsäcke der Hühner schwer belegen und Krankheiten hervorrufen. Dies kann zu Atemwegserkrankungen wie Mykoplasmose, Coryza oder Bronchitis führen. Sollte sich ein Huhn mit dem Bakterium Mykoplasmose anstecken, sinkt die Legeleistung auf 30% zurück.
Wasser
Legehennen brauchen 1/4 Liter frisches Wasser pro Tag. Wenn Legehennen einen Tag kein Wasser bekommen, legen Sie 14 Tage keine Eier.
Licht
Die Lichtlänge trägt zum Wohlbefinden des Huhn’s bei. Daher sollte man den Tag für Hühner künstlich auf 14-16 Stunden verlängern. Vor allem im Winter ist dies von großer Bedeutung. So bleiben die Lichtbedingungen für Hühner im Sommer sowie im Winter gleich. Die Lichtquelle muss jedoch nicht stark sein. Im Stall reicht eine Lampe mit einer Lichtstärke von 20-40 Watt vollkommen aus.
Wärme
Hühner sind hitzeempfindlich, aber Minustemperaturen spielen keine beeinträchtigende Rolle. Sie können im Winter kalte Temperaturen ohne Beschwerden aushalten, da sie eine Fettschicht aufbauen. Im Stall ist jedoch eine Temperatur von 14-16 Grad ideal. Falls die Temperatur niedriger als 14 Grad sein sollte, kann man damit rechnen, dass die Hühner mehr fressen. Des Weiteren muss man bei starker Kälte mit einer Legereduktion rechnen, wenn der Stall nicht isoliert ist.
Unikats-Verständnis
Abschließend muss gesagt sein, dass jedes Diglas Huhn ein Unikat ist. Jedes Tier hat seine Eigenheiten und Charakterzüge. Kein Huhn ist perfekt und dennoch sind sie alle liebenswert. Bei uns am Hof wird jedes Huhn gleich behandelt und trotzdem wachsen Sie alle ein wenig anders auf. Aber das ist ja schließlich das Schöne an unserer Mutter Erde.